Nationalpark Eifel

Der Nationalpark Eifel ist der erste Nationalpark in Nordrhein-Westfalen und der 14. seiner Art in Deutschland. Die Ziele des Nationalparks Eifel stimmen mit denen der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN), überein. Diese setzen voraus, dass mindestens 75 Prozent der Nationalparkfläche innerhalb von 30 Jahren nach Gründung des Parks sich natürlich entwickeln müssen. Das heißt, dass die Fläche nicht dem menschlichen Gebrauch überlassen werden darf.

Lage und Größe

Der noch recht junge Nationalpark liegt in den nördliche Gebieten der Eifel und reicht im Norden etwas von der Gemeinde Nideggen bis hin zum Der Gemünd im Süden. Im Westen und Südwesten wird der Park von der belgischen Grenze begrenzt, im Nordwesten grenzt der Park an den Rurstausee. Grundlage für den Park war eine Rechtsverordnung des Landes Nordrhein-Westfalen aus dem Jahre 2004. Die Verwaltung des Nationalparks wurde dem Nationalparkforstamt Eifel in Schleiden übertragen.

Die Fläche des Nationalparks umfasst ungefähr 10700 Hektar. Im Gebiet liegt die Urfttalsperre und der ehemalige Truppenübungsplatz Vogelsang. Das Gelände des Truppenübungsplatzes wurde von den belgischen Streitkräften im Rahmen der NATO genutzt. Das 3300 Hektar große Gelände ist jedoch seit 2006 für die Öffentlichkeit zugänglich.

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Tiere und Pflanzen

Dank des milden Klimas gedeihen im Nationalpark Eifel vor allem Buchen, die in großen Teilen der nördlichen Eifel erhalten geblieben sind. Ursprünglich bedeckten diese Wälder die ganze Eifel und weite Teile Mitteleuropas. Insgesamt ist in der Nordeifel eine Fläche von 110 Quadratkilometern von Wäldern, Seen, Flüssen und offenem Grasland bedeckt. Ein großes Areal mit zusammenhängenden Buchenwäldern ist die als Kermeter bekannte Region in den Landkreisen Düren und Euskirchen sowie in der Stadtregion Aachen. In diesem Bereich liegt der Naturwald Schäferheld, der durch zahlreiche interessante Wanderwege zugänglich ist.

Insgesamt leben im Nationalpark Eifel mehr etwa 7100 Tier- und Pflanzenarten, von denen über 900 auf der Roten Liste der gefährdeten Tier- und Pflanzenarten stehen. In den Wäldern wurden mehr als 1300 Käferarten entdeckt. Unter den einheimischen Tieren befindet sich der Schwarzstorch und die Wildkatze sowie die seltene Mauereidechse.


Die Wälder im Nationalpark Eifel

Durch die intensive Nutzung der Wälder, vor allem im 19. Jahrhundert zur Herstellung von Holzkohle, ist die Eifel von einem großen Teil ihrer Bäume befreit wurden. Es war der Preußische Staat, der große Teile der Eifel wieder mit Fichten bepflanzen lies. Weil Fichten schneller wachsen als viele Laubbäume, wurde die Anpflanzung dieser Baumart auch nach dem Zweiten Weltkrieg fortgesetzt.

Durch die Ausweisung zum Nationalpark wurde der Baumbestand in viele Gegenden sich selbst überlassen. Dadurch fielen zahlreiche Bäume dem Borkenkäfer zum Opfer. Besonders stark betroffen war davon der Kammerkamm im Norden und Westen vom Rurstausee und im Süden vom Urftstausee betroffen. Der geringe Niederschlag begünstigte die Ausbreitung des Borkenkäfers. Bis heute wird der Anteil an Buchenwäldern immer noch von den Nadelhölzern übertroffen. Es wird noch einige Jahrzehnte dauern, bis die Buchen in der Eifel wieder zur dominierenden Art geworden sind.

Die Wanderwege und Trails

Den Besuchern des Nationalparks Eifel stehen rund 240 km gekennzeichnete Wanderwege zur Verfügung. Radfahrer können davon 104 km nutzen, Reiter etwa 65 km. Alle Wege sind in Wanderkarten eingetragen, durch robuste Holzschilder markiert und werden vom Eifelverein gepflegt. Im Winter gibt es zahlreiche gespurte Loipen. Thematisch werden die zahlreichen Rad- und Wandertouren von speziellen gedruckten Führern unterstützt. Von mehrstündigen Wanderungen über eintägige Etappen bis hin zu mehrtägigen Wildnis-Trails können Besucher den Nationalpark. Eifel kennenlernen.

Für Freunde der naturnahen Übernachtung wurde 2016 der Naturlagerplatz Nordstern eingerichtet, wo gegen eine Gebühr das Aufstellen von Zelten erlaubt ist. Der Nordstern und weitere Plätze im Nationalpark Eifel sind nur fußläufig zu erreichen. Auf anspruchsvollen Touren können Besucher den gesamten Nationalpark mit seinen unterschiedlichen Landschaften erkunden. Der so genannten Wildnis-Trail führt von Monschau im Südwesten bis zum nördlichen Ende des Naturschutzgebietes nach Hürtgenwald-Zerknall. Umgefallene Bäume, zahlreiche Baumriesen und neue Pflanzen vermitteln dem Besucher ein Bild, wie der Wald in der Vergangenheit ausgesehen hat.

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Führungen und Rundfahrten

Im Nationalpark Eifel werden zahlreiche kostenlose Führungen von ausgebildeten Rangern durchgeführt. Besucher können zwischen verschiedenen Touren wählen, darunter auch Rundwanderungen für Blinde und Sehbehinderte. Eine Buchung ist nicht erforderlich. Die Touren beginnen an den Ranger-Treffpunkten und werden auf die Fähigkeiten und körperlichen Anforderungen der Besucher zugeschnitten.

Neben den Ranger-Touren gibt es weitere Führungen, saisonabhängig, zu unregelmäßigen Terminen. mehrsprachig oder mit gebärdensprachlicher Unterstützung. Hinzu kommen zahlreiche Kutschen- und Schlittenfahrten. Auskünfte zu allen Veranstaltungen gibt das Nationalparkforstamt Eifel.

Die Nationalpark-Tore

Zur Information und Begrüßung hat die Verwaltung des Nationalparks fünf Nationalpark-Tore eingerichtet. Diese täglich geöffneten Tore vermitteln den Besuchern erste Informationen über den Nationalpark und anderer Schwerpunktthemen. Hier erhalten Besucher durch Leitsysteme und ausleihbare Audiogeräte spezielle Kenntnisse zu wichtigen Themen des Nationalparks wie zum Beispiel über die Wildkatzen oder die Gelbe Wildnarzisse. Für Menschen mit Behinderungen stehen in den Nationalpark-Toren barrierefreie Sanitäranlagen zur Verfügung.

Gefahr durch Altlasten aus dem Zweiten Weltkrieg

Lange Zeit waren große Teile des Nationalparks nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Besonders in der Nähe der Urft-Talsperre gibt es immer noch viele Minen und Munitionsreste. Obwohl vom Land Nordrhein-Westfalen große Anstrengungen unternommen werden, sind Kampfmittel im Boden der Eifel immer noch stark verbreitet. Bestimmte Bereiche des Parks sind deshalb umzäunt und mit einem Warnhinweis versehen. Das Betreten dieser Areale ist lebensgefährlich und deshalb verboten.


Weitere Informationen

nationalpark-eifel.de | eifel.info

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