Das Naturschutzgebiet Rastatter Rheinaue ist von mehreren Altrheinarmen durchzogen. Dadurch bietet es einen Naturraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, die zum Teil selten oder sogar vom Aussterben bedroht sind.
Standort
Die Rastatter Rheinaue ist eines der größten Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg mit einer Fläche von rund 850 Hektar. Das NSG liegt im Landkreis Rastatt auf dem Gebiet der Kreisstadt Rastatt und erstreckt sich auch über die Gemeinden Iffezheim und Steinmauern. Die Besonderheit des Naturschutzgebietes ist, dass es eine der letzten intakten Überflutungsauen am Oberrhein darstellt. Es bietet dadurch einen Standort für die Eichen-Ulmen-Waldgesellschaften und einen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Auch ein Silberweidenwald wächst in der Rastatter Rheinaue.
Bereits seit Februar 1984 gilt die Aue als Naturschutzgebiet und seit 2001 gehört das NSG sogar zum europäischen Schutzgebietsnetz Natura 2000. Außerdem ist es seit 2008 Teil der international bedeutsamen Feuchtgebiete nach dem Ramsar-Abkommen.
Merkmale
Das Naturschutzgebiet Rastatter Rheinaue ist von mehreren Altrheinarmen durchzogen. Dadurch bietet es einen Naturraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen, die zum Teil selten oder sogar vom Aussterben bedroht sind.
Das Gebiet besteht aus fünf Kernzonen: Murgwinkel, Häfele, Füllergrund, Saurhein – Bannwald – Schmidtseppengrund und Bannwasser.
Durch die wechselnden Wasserstände ist das Schutzgebiet geprägt von vielfältigen Auwäldern, großen Altwassern und feuchten Hochstaudensäumen. Der Rhein kann erst unterhalb der Staustufe Iffezheim die Auen regelmäßig überschwemmen, dadurch entsteht in der ungefähr 7,5 km langen und 1 km breiten Aue die Vielfältigkeit und der Artenreichtum.
Im NSG gibt es mehrere Beobachtungspunkte, an denen man besondere Tiere oder Pflanzen sehen und beobachten kann. Die Rastatter Rheinaue ist übrigens die erste unverbaute und noch stets intakte Überflutungsaue flussabwärts.
Entstehung
Die Rastatter Rheinaue entstand vor ungefähr 10.000 Jahren mit dem Ende der Eiszeit in Europa. Nachdem die Eismassen geschmolzen waren, bahnte sich der Rhein seinen Weg. Damals war die Aue ein Netz aus mehreren Wasserarmen, Kiesbänken, schlammigen flachen Gewässern und den Auwäldern. Durch die Überflutungen veränderte sich der Naturraum ständig. So bietet das heutige Naturschutzgebiet einen vielfältigen Lebensraum für unterschiedliche Pflanzen- und Tiergesellschaften.
Besondere Arten im Naturschutzgebiet Rastatter Rheinaue
Aufgrund der regelmäßigen Überflutungen ist das Naturschutzgebiet ein sehr abwechslungsreicher Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere. Die wechselnden Wasserstände stellen die Essenz der Rheinaue dar. Die Rastatter Rheinaue besticht vor allem durch ihre artenreiche Vegetation, die hauptsächlich in und an den Gewässern wächst. Die eher tiefliegenden Gebiete sind vor allem Weichholzauen. Hier wachsen unter anderem Schwarzpappeln und Weidengebüsche.
Ein gutes Beispiel für eine seltene Flora wäre der Silberweide, die an die Wasserstandschwankungen bestens angepasst ist. Auf höher gelegenen Regionen besticht der Hartholzauwald mit Stieleichen, Eschen und Feldahorn. Aus diesem Grund ist das NSG auch ein Standort für die Eichen-Ulmen-Waldgesellschaften, wobei sich die Ulmen nur früher im Schutzgebiet breit machten. Häufig vorkommende Sträucher sind unter anderem Hasel, Pfaffenhütchen, Weißdorn und auch die Wilde Rebe. An den Gewässern wachsen auch weitläufige Röhrichte, beispielsweise Rohr-Glanzgras und Rohrkolben.
Säugetiere
Im Schutzgebiet der Rastatter Rheinaue leben zahlreiche Tiergesellschaften. Unter anderem war das NSG früher auch für den Biber ein Zuhause.
Vogelarten
Im Naturschutzgebiet Rastatter Rheinaue gibt es auch speziell ausgeschriebene Vogelschutzgebiete. Hier wird zahlreichen Zugvögeln wie den Krickenten ein Rastplatz geboten. Auch Brutplätze für verschiedenste Vogelarten sind vorhanden. Vorkommende Arten in der Aue sind unter anderem der Schwarzstorch, der Teichrohrsänger und der Schwarzmilan, der einer der ungefähr zwanzig bedeutsamen Vogelarten im Naturschutzgebiet ist.
Amphibien
Auch eine große Vielfalt an Amphibien sind im Schutzgebiet wohnhaft. Elf der 13 heimischen Amphibienarten in Baden-Württemberg sind hier anzutreffen. Durch die wechselnden Wasserstände ist die Aue nämlich geradezu amphibisch. Am häufigsten werden Wasserfrösche und Laubfrösche beobachtet.
Insekten
Auch zahlreiche Insekten kann man im Naturschutzgebiet beobachten. Zu den hier vorkommenden Insektenarten gehört beispielsweise der Hirschkäfer.
Quellen
rastatt.de | naturfreunde-rastatt.de | lubw.baden-wuerttemberg.de