Naturschutzgebiet Rotwildpark

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Standort

Der Rot- und Schwarzwildpark (Naturschutzgebiet Rotwildpark) bei Stuttgart ist ein 830,5 Hektar großes Naturschutzgebiet. Von den insgesamt 7 Naturschutzgebieten, welche die Stadt besitzt, ist es das Größte.
Es liegt zwischen Stuttgart West und den Autobahnen A 81 und A 8.
Zu Fuß ist es von Botnang, Büsnau und Vaihingen gut erreichbar. Wer weiter weg wohnt, kann auch mit dem Fahrrad oder dem Stadtbus in den Park kommen.

Der Park war ursprünglich 518,5 Hektar groß und bestand nur aus dem 1939 ins Reichsnaturschutzbuch eingetragenem westlichen Naturschutzgebiet. 1958 wurde es dann um die Teile des Schwarzwildparks und des Pfaffenwaldes an der Nordost- und Südseite auf die heutige Größe erweitert.
95 Prozent bestehen aus forstwirtschaflich genutztem Wald und 5 Prozent aus Seen und Wiesenlichtungen. Das Naturschutzgebiet ist auch als Naherholungsort sehr beliebt.



Merkmale

Im Stuttgarter Naturschutzgebiet gibt es einen einzigartigen Baumbestand, welcher einen besonderen Schutzgrund darstellt.
Neben dem historischen Weidewald bietet der Park ein Zuhause für 26 Vogelarten, mehr als 600 Wasser- und Sumpfpflanzen und sogar Fledermäuse, die sich in den alten Bäumen und hochstaudenreichen Ufersäumen sehr wohl fühlen.
Neben der einmaligen Natur gibt es auch verschiedene Freizeitaktivitäten und Sehenswürdigkeiten.

Im Rotwildpark befinden sich drei künstlich angelegte Parkseen, das Römische Haus und das Bärenschlössle, welches seit seinem Wiederaufbau 1997 ein Restaurant beherbergt.
Darüber hinaus gibt es Grill- und Spielplätze, Unterstandshütten sowie Lehr- und Sportpfade.

bärenschlössle stuttgart


Entstehung

Noch bis 1919 war das Gebiet des heutigen Naturschutzgebietes das Jagdgebiet der damaligen Obrigkeit.
Der gesamte Wald war eingezäunt, es gab nur drei Eingänge und wer die passieren wollte, musst eine Gebühr entrichten.
Erst mit dem Untergang des Königreichs Württemberg wurde das dortige Wild erlegt und der Zaun entfernt.

Schnell wurde das schöne Stück Natur zu einem Publikumsmagneten. Mit fatalen Folgen für die Natur: innerhalb kurzer Zeit plünderte man die blauen und gelben Schwertlilien, ähnlich erging es Arnika und Tausendgüldenkraut. Eisvogel, Wiedehopf und Ziegenmelker wurden komplett vertrieben.

Aber seine Bekanntheit brachte dem Rotwildpark nicht nur Nachteile. In den Leuten regte sich langsam der Wunsch, die Natur des Gebietes zu erhalten.
Otto Feucht, der damalige Forstmeister war es schließlich, der in den 30er Jahren den Anstoß gab, ein Naturschutzgebiet aus dem alten Wald zu machen.
Es dauerte aber noch bis 1958 bis der Schwarzwildpark und Teile des Pfaffenwalds hinzugefügt und der Park in “Rot- und Schwarzwildpark” umbenannt wurde.


Besondere Arten im Naturschutzgebiet Rotwildpark

Knapp 10 Prozent der Fläche wird von besonders schützenswerten Waldbiotopen eingenommen, allen voran die bis zu 400 Jahre alten Weidewaldreste zu der auch die 16-stämmige Buche, die seltene Elsbeere und der Speierling gehören. Aber auch die Fauna bietet einige besondere Arten.
Nicht heimisch, aber trotzdem anzutreffen: die Rotwangen-Schmuckschildkröte. Als ausgesetzte Terrarientiere haben sie hier eine wildlebende Population gebildet und erfreuen seitdem die Kinder mit ihrem ungewöhnlichem Anblick.

rotwangen-schmuckscildkröte


Säugetiere im Rotwildpark

Der Park beinhaltet ein in Deutschland einzigartiges Wildgehege mit Schwarz- und Rotwild. Hier gibt es unter anderem Rehe, Hirsche und Wildschweine zu sehen.
Die Fledermäuse, die sich in der Nähe der Seen und Weiher niedergelassen haben sind ebenfalls eine besondere Attraktion.


Vogelarten im Naturschutzgebiet Rotwildpark

Im Park brüten insgesamt 7 Spechtarten. Daneben sind hier auch verschiedene andere Vögel zu finden, wie zum Beispiel der Baumfalke, der Sperber, der Wespenbussard und der Rotmilan.
Aber auch Graureiher, Blesshühner und Enten fühlen sich hier sehr wohl.


Quellen

tagblatt.de | wikipedia.org

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