Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried

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Standort

Das „Wollmatinger Ried“ umfasst das Gebiet zwischen Konstanz, der B 33 und der Reichenauer Pappelallee. Es liegt an der Mündung des Seerheins in den Untersee. Das Gebiet erstreckt sich vom Ufer des Seerheins westlich von Konstanz über den Damm zur Insel Reichenau im Untersee und weiter bis zum östlichen Gnadensee bei Allensbach-Hegne. Zum Schutzgebiet gehören auch die vorgelagerten und nahegelegenen Inseln Triboldingerbohl und Mittler oder Langbohl.
Die Schönheit der Bodenseeregion, verbunden mit der einzigartigen Landschaft lockt alljährlich sehr viele Touristen an den Dreiländersee.
Nicht weit von Konstanz entfernt liegt das Naturschutzgebiet „Wollmatinger Ried“. Abseits von den Badegästen und nahe an der Insel Reichenau, welche zum Weltkulturerbe gehört, befindet sich der Urlauber umgeben von einer bunten Vogelwelt.
Für seine ufernahen Streuwiesen, Riedflächen und Auwälder, gilt das bekannte Schutzgrund Gebiet als eines der renommiertesten und ältesten Naturschutzgebiete am Bodenseeufer in Deutschland. In dem Naturschutzgebiet leben zahlreiche Tiere und Pflanzen, mitunter auch vom Aussterben bedrohte Tiere, die kaum noch in der Natur zu beobachten sind. Auch als Überwinterungs- und Rastort ist das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried beliebt. Hier finden sich rund 25 Prozent aller Wasservögel ein, deren Heimat der Bodensee ist.
Das 767 Hektar große Natur- und Landschaftsschutzgebiet wird schon seit 40 Jahren von der NABU-Gruppe Konstanz betreut.

Merkmale

Mit Rücksicht auf die empfindliche Tier- und Pflanzenwelt ist das Wollmatinger Ried für die Öffentlichkeit gesperrt. Unter einer sachkundigen Führung durch den NABU darf das Gebiet betreten werden. Bei der Durchführung der regelmäßigen Führung wird neben den Vogelarten, Pflanzenarten und Tierarten des Wollmatinger Rieds auch über die Gefährdung und Betreuung des Areals, sowie über die Geschichte und wichtige Pflegemaßnahmen informiert.

Das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried ist „Important Bird Area“ und erstreckt sich über die Flachwasserzone und Uferlandschaft zwischen der Insel Reichenau, Allensbach und Konstanz. Das Wollmatinger Ried ist von der gegenüberliegenden Seite sehr gut einzusehen (Triboltingen). Zwischen Gottlieben und Konstanz führt entlang des Seerheins ein Wanderweg. Von hier aus genießt der Urlauber einen wundervollen Blick auf den Schilfgürtel des Wollmatinger Rieds. Vom triboltinger Strandbad blickt der Urlauber auf die Flachwasserzone des Ermatinger Beckens, wo sich ganzjährig zahlreiche Wasservögel aufhalten. In der Ruine Schoplen auf dem Reichenauer Damm, gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus der Urlauber ebenfalls einen sehr guten Blick auf das Wollmatinger Ried, dem Gewässer des Gnadensees und das Ermatinger Becken zu Gesicht bekommt. Das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried vereint das größte und wichtigste Brutgebiet für Wasservögel. Es befindet sich in einem Teichsystem. Jedes Jahr ab Januar wird dieses System geflutet. Hier brüten bis zu 40 Kolbenentenpaare. Der Platz reicht aber auch noch für rund 60 Familien der Schwarzhalstaucher. Es ist in Mitteleuropa eines der wichtigsten Brutplätze. In diesem Gebiet brütet sogar schon seit 1975 die äußerst seltene Bartmeise, deren Bestand durch Wettereinflüsse Schwankungen unterliegt.

bartmeise naturschutzgebiet Wollmatinger Ried

Entstehung

Das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried wurde bereits 1930 unter Naturschutz gestellt. Am Anfang nur für fünf Jahre, danach für immer. So wurden im Laufe der Zeit aus 465 Hektar über 300 Hektar mehr. Mittlerweile ist die Grenze schon fast beim Einfluss des Rheins in den Bodensee.

Die Reisezeit der Vögel

Wenn hinter den Alpen die letzten warmen Strahlen der Sonne verschwinden und die Blätter sich langsam bunt färben, beginnt die Zeit der Zugvögel-Wanderschaft. Von jetzt an fliegt eine sehr große Anzahl an Zugvögeln gen Süden. Strategisch günstig und quer zur Hauptzugrichtung liegt der Bodensee. Für den Vogelliebhaber kann es keinen besseren Platz geben, als von hier aus die gigantische Vogelwelt aus nächster Nähe zu beobachten. Mehr als 300 Vogelarten sind am Bodensee ganzjährig zu beobachten.

Besondere Arten im Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried

Zu den wenigen seltenen und kostbaren Vögeln, die in dem Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried brüten, gehört die Rohrweihe – Zwergdommel – Baumfalke – Beutelmeise und Flussseeschwalben. Die ausgedehnten Schilfbestände im Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried gehören im Herbst zu den wichtigsten Rastflächen durchziehender Vögel. Auf den in dieser Zeit freiliegenden Schlickflächen finden sich viele Watvögel ein. Sehr gut zu dieser Zeit kann der Vogelliebhaber dort Zwergstrandläufer – Kiebitze – Kampfläufer – Alpenstrandläufer – große Brachvögel – Bekassinen – und dunkle Wasserläufer beobachten. In der kalten Jahreszeit lassen sich bei einer Wanderung auch Spießenten – Singschwäne – und Zwergschwäne mit ein wenig Glück beobachten.

Über eine enorme Anziehungskraft verfügt auch das Ermatinger Becken. Je nach Wasserstand rasten dort zum Überwintern Wasser- und Watvögel, sowie weitere Wassertiere, Wasserpflanzen, Kleinkrebse, Insekten und im Schlamm lebende Insektenlarven. Als reichhaltiges Nahrungsangebot stehen Fische und Muscheln zur Verfügung. Der Bestand, der sich dort aufhaltenden Wasservögel reicht gut und gerne bis zu 40.000. Für durchziehende und überwinternde Vögel ist das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried von internationaler Bedeutung. Dazu gehören: Kommorane – Schnatter-, Krick-, Spieß-, Löffel-, Tafel-, Kolben-, Blässhühner und Reiherenten.

Was bedeutet Birdwatching am Bodensee – Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried

• Eines der renommiertesten und ältesten Naturschutzgebiete am deutschen Bodenseeufer ergründen
• Pflanzen & Tiere vom Aussterben bedroht, kennenzulernen
• in Deutschland das einzige Max-Planck-Institut dort besuchen
• auf einer Erlebniswanderung das Handwerk des Falkners kennenlernen
• den Vögeln auf dem Wasser ganz nahezukommen und dabei die Perspektive wechseln
• Ergründung des größten Naturschutzgebiets am Nordufer
• Forschungstechnologie neu und hautnah erleben
• zahlreiche exotische Vögel besuchen
• in den 1 Kilometer breiten Flachwasserzonen Wasservögel beobachten
• Eine der schönsten Stromfahrten dort erleben
• Super interessante und einzigartige Fauna und Flora im internationalen Vergleich zu bestaunen
• sehr gut ausgestattet mit Guides oder per App selbst zum Ornithologen werden.

Zum Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried gehört auch die Insel Reichenau. Verbunden ist die Insel durch einen 1886 erbauten Damm, mit dem Festland. Reichenau ist die größte Bodenseeinsel, mit einer Breite von 1,5 km und einer Länge von 4,5 km. Die Insel gehört zum Weltkulturerbe der UNESCO. Schon im Jahre 724 gründete hier der Wanderbischof Pirmin auf der Insel ein Benediktinerkloster. Dieses Kloster entwickelte sich vom 8. Bis 11. Jahrhundert zu einem geistigen Portal des Abendlandes.

insel reichenau

Sehr interessant ist hier in dem Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried das Gebiet am Reichenauer Damm. Dort geben in den vorhandenen Gebüschen die Mönchsgrasmücke – Fitis – und Heckenbraunelle ein Konzert. Die dort ansässigen Teich- und Drosselrohrsänger machen es sich im Schilf gemütlich. Eine besondere Rarität ist das blaue Band des Bodensee-Vergissmeinnicht am Ufer. Von Mai bis September können am Gottlieber Weg die wechselnden Blütenteppiche von roten Orchideen, violetten Schwertlilien und den tiefblauen Enzianen eindrucksvoll bestaunt werden

Ab Juni erscheinen dort dann auch die ersten Wasservogelfamilien wie Blässhühner, Kolbenenten, Haubentaucher und Stockenten auf dem Klärkanal. In den Buchten am Reichenauer Damm erblickt man mit etwas Glück auch Schwarzhalstaucher. Zur Drehscheibe ab September wird dann das Naturschutzgebiet Wollmatinger Ried, für den Zug der internationalen Vogelwelt.

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