So wichtig sind Bienen für uns Menschen und unsere Naturschutzgebiete

Bienen sind für den Erhalt von Naturschutzgebieten von zentraler Bedeutung. Bienen erhalten Ökosysteme. Sie bestäuben bis zu 80 Prozent aller Wildpflanzen durch das Weitertragen von Pollen. Ohne sie sind nicht nur Pflanzen und Tiere, sondern auch der Mensch in Gefahr. Der Grad unserer Lebensmittelversorgung steht und fällt nämlich mit den Bienen. Denn auch mindestens ein Viertel der vom Menschen für die Ernte herangezogenen Nutzpflanzen wird von Bienen bestäubt.

Gerade weil sie so wichtig sind, wird es allgemein mit Sorge gesehen, dass es in den letzten Jahren zu einem erheblichen Bienensterben gekommen ist. In Deutschland und Europa ist die Bienenpopulation binnen weniger Jahre um ca. 10 Prozent zurückgegangen. In anderen Teilen der Welt ist das Bienensterben noch ausgeprägter.

Die möglichen Ursachen für das Bienensterben

Warum die Bienen sterben, ist bis heute noch nicht ganz genau bestimmbar. Es liegt allerdings nahe, dass Faktoren, die vom Menschen bestimmt werden, einen nicht geringen Anteil am Bienensterben haben.

Industrielle Landwirtschaft

Vor allem durch industrielle Landwirtschaft und den übermäßigen Einsatz von Pestiziden sind Bienen bedroht. Insektenvernichtungsmittel bzw. Insektizide kommen hierbei großflächig zum Einsatz. Sie sind zwar hauptsächlich für die Schädlingsbekämpfung gedacht, aber gerade systemische Insektizide treffen alle Insekten gleichermaßen.

Monokulturen gefährden darüber hinaus die Artenvielfalt und damit auch die Bienen. Industrielle Agrarlandschaften weisen keinen ausreichenden Bestand an Blühpflanzen mehr auf. Es fehlt den Insekten, vor allem auch den Bienen, an Futter- und Nistmöglichkeiten. Ihr Lebensraum wird durch Monokulturen zunehmend zerstört.

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Umweltverschmutzung und Klimawandel

Bienen sind zusätzlich von der menschengemachten Umweltverschmutzung und dem Klimawandel bedroht. Menschen breiten sich immer weiter aus. Die Fläche natürlicher Gebiete wird täglich durch den Bau von Siedlungen, Straßen, und das Anlegen von Betonflächen für Parkplätze verringert. Je mehr Abgase dabei von Menschen produziert werden, desto härter wird der Überlebenskampf der Bienen.

Wenn mehr Wohnraum von Menschen beansprucht wird, gibt es zudem auch mehr nächtliche Lichtquellen. Dieses Nachtlicht ist ein Hindernis für die Überlebensfähigkeit von Bienen. Ihre natürliche Orientierungsfähigkeit wird dadurch gestört. So fliegen sie viel zu lange, ohne dabei ihr Ziel zu erreichen. Dadurch sterben sie leichter an Erschöpfung.

Die Varroamilbe

Die asiatische Varroamilbe ist eine besondere Gefahr für die westliche Biene. Sie wurde durch Einschleppung nach Europa getragen. Die Schutzmaßnahmen, die Bienenarten im asiatischen Raum gegen die Varroamilbe entwickelt haben, fehlen westlichen Bienen vollkommen. Die Varroramilbe befällt ihre Brut, sowie ihre Arbeiterinnen, und zerstört so ganze Bienenvölker.

Die möglichen Maßnahmen gegen das Bienensterben

Ein aktiver Umweltschutz ist daher von großer Wichtigkeit für den Erhalt der Bienen. Es kann dem Erhalt der Bienenpopulation immens helfen, wenn Naturschutzgebiete ausgeweitet und vor dem Einwirken des Menschen bewahrt werden. Das könnte nicht nur zur Erholung der Bienenbestände beitragen, sondern auch andere Insekten vor dem Aussterben retten. Gleichzeitig sind die Bienen für den Erhalt und die Ausweitung von Naturschutzgebieten von zentraler Bedeutung. Hier bedingt das eine auch das andere. Umweltschutz muss daher umfassend gestaltet werden.

Umgestaltung der Landwirtschaft

Es gibt viele Lösungsansätze, um das Problem zu bekämpfen. Einer, auf den sich die meisten Forscher und Experten für Insekten einigen können, ist die Notwendigkeit einer Umgestaltung der menschlichen Landwirtschaft. Konventionelle, also durch den Menschen gesteuerte Landwirtschaft, sollte demnach in eine natürliche Landwirtschaft umgewandelt werden. Das hieße, den Einsatz von Chemikalien und die Züchtung von Monokulturen um ein Vielfaches zu verringern.

Stattdessen gibt es verschiedene Vorschläge, ökologische Praktiken in der Landwirtschaft einzusetzen. So könnten selbst dort, wo Felder bestehen bleiben sollen, Wildpflanzen an den Rändern gepflanzt bzw. am Ackerrandstreifen stehen gelassen werden. Es geht nicht nur darum, abgekoppelte Naturschutzgebiete zu schaffen, sondern im ganzheitlichen Sinne die Natur zu schützen. Damit kann auch der Lebensraum von Insekten so gut wie möglich erhalten werden.

Naturschutzgebiete schaffen

Die Umwandlung nicht ausreichend genutzten Ackerlands in Dauergrünflächen und die Bepflanzung dieser Flächen mit Blühpflanzen ist eine weitere mögliche Methode zur Bekämpfung des Bienensterbens. Sie wird in Deutschland vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Hier geht es also konkret um die Schaffung von Naturschutzgebieten bzw. Naturschutzflächen, um für die Erholung der Bienenpopulation zu sorgen.

Weitere Informationen über den Bienenschutz und wie wir helfen können, findet ihr übrigens bei regenbogenkreis.de.

Biologische Schädlingsbekämpfung

Um den Einsatz von Pestiziden und Insektiziden zu verringern, könnte in gewissem Maße auf biologische Schädlingsbekämpfung zurückgegriffen werden. Hierbei werden für die jeweiligen Schädlinge sogenannte Fressfeinde gesucht, die deren Population verringern. Diese Fressfeinde müssten allerdings künstlich vom Menschen eingeführt werden. Dabei besteht immer die Gefahr, dass sich die Fressfeinde ausbreiten, andere Fressgewohnheiten entwickeln, und neue Probleme mit sich bringen.

Westliche Bienenarten gegen den Befall von Varroamilben schützen

Als neuer Hauptfeind der westlichen Biene identifiziert, haben sich verschiedenen Organisationen vermehrt damit auseinandergesetzt, wie die westliche Biene vor dem Befall der Varroamilbe geschützt werden kann. In diesem Bereich gibt es allerdings noch keine handfesten Ergebnisse. Vielversprechender ist es zurzeit, die Zucht von Bienen so umzugestalten, dass sie natürliche Schutzmaßnahmen gegen die Varroamilbe entwickeln. Asiatische Bienen zeichnen sich durch ein intensives Putzverhalten aus. Dieses schützt sie immer besser gegen die Varroamilbe. Westliche Bienenarten könnten dieses Verhalten ebenfalls entwickeln.

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Was jeder einzelne tun kann

Neben diesen Maßnahmen, die gesamtgesellschaftlich und institutionell umgesetzt werden müssen, ist auch eine individuelle Hilfe für den Erhalt von Bienen möglich. Eine nicht zu unterschätzende Wirkung, die zur Verringerung des Bienensterbens beitragen könnte, kommt deshalb einer ausreichenden öffentlichen Aufklärung und medialen Aufmerksamkeit zu.

Je mehr Menschen über die Ursachen und Folgen des Bienensterbens erfahren, desto mehr Interesse wird für die notwendigen Gegenmaßnahmen geweckt. So hat das zunehmende öffentliche Interesse an den schwindenden Bienenbeständen auch zu einem individuellen Verantwortungsgefühl geführt.

Jede Person kann zum Beispiel im eigenen Garten Blühpflanzen anbauen und ziehen. Damit können auch Privatleute neuen Lebensraum für verschiedene Bienenarten schaffen. Zudem kann ein sogenanntes Bienenhotel im eigenen Garten gebaut werden. Damit wird ein vom Menschen erschaffener Nistplatz bezeichnet, der Bienen neuen Unterschlupf gewährt.

Darüber hinaus hat sich gezeigt, dass in westlichen Industrienationen die Gesundheit der Bienenpopulation auch davon abhängig ist, wie viele Imker es gibt. Erfreuerlicheweise nimmt die Zahl an Imkern in den letzten Jahren wieder zu. Menschen interessieren sich also zunehmend für die Gesundheit von Bienen. Wenn alle gemeinschaftlich an einem Strang ziehen, können sich die Bienen hoffentlich langfristig wieder erholen.

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